Mittwoch, 18. August 2010

1. Woche in Bogotá

Gleich an meinem ersten Morgen in Bogotá begann für mich das Semester. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Stella und Oscar und dem Hund der Familie, begleitete mich mein Gastbruder zur Universität, um den Stundenplan festzulegen und die Einschreibung zu vollenden. Mein erster Eindruck von Bogotá war, dass die Stadt einfach nur unglaublich groß ist und alle Kolumbianer viel kleiner als ich sind. Mit dem Bus braucht man von unserem Haus bis zur Uni etwa 1 Stunde mit einmal Umsteigen. An der Universität angekommen, machte ich die Bekanntschaft mit kolumbianischer Bürokratie. Weder mein Studentenausweis noch mein Stundenplan waren fertig, die Kurse, in die ich mich schon in Deutschland eingewählt hatte, waren teils voll, teils nicht kompatibel mit anderen Kursen usw. usw. Gut, dass mein Gastbruder dabei war und mir sowohl die Universität zeigte als auch bei der Kursauswahl zur Seite stand. Die zuständige Beraterin war total nett und überhäufte mich mit einem spanischen Wortschwall, von dem ich nur einige Brocken verstand, unter anderem "Bienvenidos a Colombia, bienvenidos a Bogotá". Diese Grußformel ist mir seit meinem ersten Tag von fast jedem Kolumbianer, den ich neu kennengelernt habe, gesagt worden, was zeigt, wie herzlich man hier aus Ausländer aufgenommen wird. Besonders meine Gastfamilie sorgt sich rührend um mich. Von Anfang an bin ich wie eine Tochter von Stella und Oscar umarmt und geherzt worden.
Ab Dienstag, den 3. August begannen für mich dann die Vorlesungen. Die Professoren sind eigentlich alle ganz nett, reden aber furchtbar schnell, so dass es mir oft noch schwerfällt zu folgen. Nach 3 Vorlesungen bin ich erstmal erledigt und setze mich auf die Plaza vor der Universidad del Rosario. Das Stadtbild von Bogotá ist ganz anders als ich es gewöhnt bin. Es gibt zwar Ähnlichkeiten mit italienischen oder spanischen Städten, alles in allem ist es aber eine ganz neue Erfahrung. Genau so, wie ich es mir auch gewünscht habe. Die erste Woche endet mit einem spontanen Salsa-Kurs für mich bei Gustavo, dem besten Freund von meiner Gastmama.

Flug mit Hindernissen

Der Flug von Frankfurt über Madrid nach Bogotá war nicht komplett komplikationslos. Ich weiß noch genau, wie jemand auf der Münsteraner-Abschiedsparty zu mir gesagt hat: "Ohje, nur anderthalb Stunden in Madrid zum Umsteigen, das wird bestimmt knapp!" Zu dieser Zeit habe ich nur gedacht: " Das wird schon, klappt alles!" Nachdem der erste Flug von Frankfurt aus aber schon eine knappe Stunde Verspätung hatte, wurde ich leicht unruhig. Letztendlich blieben mir knappe 20 Minuten zum Umsteigen, in denen ich zunächst planlos mit ausgiebigem Handgepäck und leicht hysterisch den Flughafen in Madrid ablief. Überglücklich fand ich sozusagen in letzter Minute mein Flugzeug nach Bogotá. Nach ungefähr 10 Stunden Flug und komplikationsloser Einreise fand ich auch gleich meine kolumbianische Gastmama Stella, die mich herzlich begrüßte. Auch mein Gastbruder Oscar wartet schon auf mich. Das Einzige, was fehlte, waren meine Koffer. Nachdem Stella mit mir jedoch einen Antrag ausgefüllt hatte, hieß es erstmal Abendessen in Bogotá (McDonald´s am Flughafen) um 22 Uhr (Ortszeit), nach deutscher Zeit 5 Uhr nachts. Ich war einfach nur müde, verstand das meiste, was Stella und Oscar mir erzählten nicht lächelte einfach nur, überglücklich, endlich angekommen zu sein.

Ankunft in Bogotá

Nachdem ich mich nun schon seit 3 Wochen in Bogotá befinde, habe ich nun endlich Zeit, über meine ersten Erfahrungen zu schreiben.
Am ersten August 2010 ist es endlich soweit gewesen, nach langem Hin und Her mit der Universidad del Rosario und dem üblichen Organisations-, Klausuren- und Abschiedspartystress hieß es für mich: Auf nach Bogotá! Ein Jahr Auslandsstudium am anderen Ende der Welt, in einem Land, mit dem man meist hohe Mordraten, Drogen und Straßenkriminalität assoziiert. Der Abschied von meiner Familie und meinen Freunden fiel mir einerseits nicht besonders schwer, weil ich weiß, dass der Kontakt nicht abreißen wird, andererseits blieben meine Augen am Flughafen nicht trocken. Nachdem aber die Sicherheitskontrolle überwunden war, habe ich schon begonnen, mich auf alles Kommende zu freuen.

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