Samstag, 4. September 2010

Meine Familie

Stella, Oscar und Malena sind meine kolumbianische Familie, die mich vom ersten Augenblick an mit viel Liebe und Herzlichkeit aufgenommen hat und sich um mich sorgt und kuemmert als waere ich eine richtige Tochter.
In meiner deutschen Familie bin ich die kleinste, in meiner kolumbianischen Familie die groesste :-).
Mit Stella und Oscar habe ich viel Spass, vor allem, wenn wir uns mal wieder ueber die deutsch-kolumbianischen Unterschiede amuesieren oder waehrend einer Autofahrt durch Bogotà spontane "80er Parties" feiern. Das bedeutet, dass wir laut ein Lied von Stellas Lieblingscd mitsingen und dabei im Sitzen "tanzen".
Ich bin so froh, eine Familie hier zu haben, vor allem weil Bogotà so gross ist und ich das Gefuehl habe, dass ich ohne Familie hier verloren waere. Stella und Oscar kennen die Stadt richtig gut und wissen, mit welchem Autobus man wohin kommt, welche Strassen man meidet und welche Bars gut zum Feiern sind. Es ist schoen, dass jemand hier auf mich aufpasst, auch wenn ich mich erstmal wieder daran gewoehnen muss, bemuttert zu werden.
Zu Malena, der "Princesita" der Familie, habe ich ein ganz gutes Verhaeltnis, auch wenn ich seit einer traumatischen Hundeerfahrung in meiner Kindheit kein grosser Hundefan bin.
Besonders suess ist mein Geburtstagsgeschenk. Es ist ein Kuscheltier, damit ich mich waehrend der Europareise der beiden nicht so einsam fuehle.

Comida colombiana - Kolumbianisches Essen

Das kolumbiansche Essen ist ein Kapitel fuer sich. Wichtigster Bestandteil zu jeder Mahlzeit ist natuerlich Fleisch, dicht gefolgt von frittierten Bananen, Kartoffeln oder Reis (oder beides) und ein bisschen Salat, der meist ohne Dressing ist. Sowohl Stella und Oscar waren ganz erstaunt, als ich Bananen als "Nachtisch" bezeichnet habe und kein 2. Stueck Fleisch haben wollte. Ich esse gerne Fleisch, aber nicht in diesen Mengen, nicht jeden Tag und auch nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit. Besonders zum Fruehstueck muss ich weder jeden Tag Blutwurst noch Tamal (mit Reis und Huehnchen gefuellte Bananenblaetter) essen, wobei das ab und zu richtig lecker ist, vor allem, wenn man nicht in aller Herrgottsfruehe fruehstueckt.
Am besten gefaellt mir, dass es hier so viele leckere Fruechte gibt, die unglaublich gut und frisch schmecken. Auf der Strasse gibt es ganz oft kleine Staende, die Fruchtbecher mit Papaya, Mango und Ananas verkaufen fuer 1.000 kolumbianische Pesos, was noch nicht einmal 50 Cent entspricht. Ueberhaupt ist das Essen in Kolumbien sehr guenstig. Einen Hotdog kann man auf der Strasse ebenfalls fuer 1.000 Pesos kaufen, wobei man sich dabei nicht fragen sollte, woher das Fleisch stammt...
Fuer ungefaehr 3,50 euro bekommt man in einem Restaurant schon 3 Gaenge (Suppe, Hauptgang natuerlich mit Fleisch, Nachtisch) inklusive Getraenk, was fuer deutsche Verhaeltnisse unglaublich guenstig ist, wenn man bedenkt, dass ein Doener ungefaehr dasselbe kostet.
Etwas, an dass ich mich noch gewoehnen muss, ist, dass die Kolumbianer auf die Kombiantion von Suessigkeiten und Kaese stehen. Hier ist es zum Beispiel ganz normal heisse Schokolade mit Kaese zu essen oder ein Bocadillo (im Prinzip ein Stueck Zuckerpraline) mit Kaese. Als ich das probiert habe, habe ich mich erstmal geschuettelt, was natuerlich wieder Erheiterung bei Stella und Oscar hervorgerufen hat.
Insgesamt schmeckt mir hier alles aber sehr gut, wobei ich auch unkompliziert bin, was Essen angeht und relativ schmerzfrei alles zumindest probiere, auch "Sangre con Arroz" (Blut mit Reis). Wenn man nicht darueber nachdenkt, was man gerade isst und es auch nicht richtig verstanden hat, um welche Koerperteile oder um welches Tier es sich handelt, dann schmeckt das meiste richtig gut.

5. Woche in Bogotà

Was habe ich diese Woche gemacht? Neben dem Studium, was hier deutlich die meiste Zeit einnimmt, habe ich 6 Stunden Chorprobe gehabt, in der ich - glaube ich - noch nicht einmal die Haelfte davon effektiv gesungen habe. Die kolumbianische Chordisziplin sieht ganz anders aus als die deutsche, so dass der Chor mehr eine zusaetzliche Moeglichkeit fuer mich darstellt, Spanisch zu sprechen und neue Leute kennenzulernen, was ja auch nicht schlecht ist ;-). Mein Motto momentan ist, soviel sprechen wie moeglich, egal ob ich dabei Fehler mache oder nicht.
Seit Mittwoch ist meine Gastfamilie auf einer Europareise, was bei meinen kolumbianischen Freunden Bestuerzung hervorgerufen hat, weil ich nun alleine im Haus bin. In Kolumbien ist es normal, dass man zuhause wohnt mit Eltern, Geschwistern und Hund. Dass ich in Deutschland alleine gewohnt habe, reagieren hier alle mit grosser Verwunderung. Ein weiterer Unterschied zwischen Kolumbien und Deutschland.
Die groesste Sorge meiner Gastmama Stella ist, dass ich in der Zeit ihrer Abwesenheit nicht genug esse, wobei jeder, der mich kennt, weiss, dass ich 1. gerne esse, 2. nicht wenig und 3. Schokolade nicht vor mir sicher ist ;-), also wird das wohl das kleinste Problem sein, vor allem, weil mein Kuehlschrank bis an den Rand mit kolumbianischen Leckereien gefuellt ist...

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