Samstag, 15. Januar 2011

Bolivien

Copacabana, da waren wir uns alle einig, ist keine schöne Stadt. Das tollste an der Stadt ist der Titicaca-See und die Möglichkeit, von Copacabana relativ gut weiterzukommen. Nach einer Nacht auf der Isla del Sol in einem unglaublich schlechten Hostel, bei dem wir letztendlich den Preis runtergehandelt haben, einem sehr leckeren Abendessen mit Sonnenuntergang und 2 unbequemen Bootsfahrten (einmal zur Isla del Sol und zurück) ging es für uns weiter nach La Paz. Im Bus konnte ich auch diesmal herrlich schlafen, auch wenn es nicht besonders bequem war. In La Paz wollten wir eigentlich Bus-Tickets nach Sucre kaufen, es gab jedoch keinen einzigen freien Bus nach Sucre mehr, so dass wir dementsprechend umplanen mussten und nach Oruro fuhren. In Oruro kamen wir relativ spät an und fielen einfach nur noch ins Bett. Oruro selbst ist keine sehr schöne Stadt und deshalb auch nicht besonders von Touristen bevölkert, was dazu führte, dass wir natürlich umso mehr auffielen. Nach einer fast vergeblichen Wäscherei-Suche und einigen Querelen mit derselben ging es für uns 2. Klasse im Zug nach Uyuni. Diese 7 Stunden waren mehr als abenteuerlich, da viele Bolivianer mit Sack und Pack reisten (es fehlten im Prinzip nur Ziegen und lebende Hühner im Zug), man keine Beinfreiheit hatte (jedenfalls nicht als 1,70 m große Person) und es irgendwann richtig richtig kalt war. Auch die Gepäckausgabe war ein reines Chaos und ich wundere mich bis heute, dass ich meine Rucksack unversehrt wiederbekommen habe. In Uyuni kamen wir um 3 Uhr morgens an und da uns unser reserviertes Hostel vor verschlossener Tür warten ließ, checkten wir im Hotel Julia ein, was relativ teuer war, um diese Uhrzeit jedoch die einzige Möglichkeit. Das Frühstück war spärlich (so wie meistens) und hier kann ich nur immer wieder betonen, dass man am besten Unterkünfte ohne Frühstück nimmt, weil sich dieses nicht lohnt. In Uyuni selbst gibt es nicht soviel zu sehen, außer dass man Touren in die Salzwüste (Salar de Uyuni) buchen kann. Diese Tour war einfach richtig schön, auch wenn wir am 24. etwas traurig waren. Zusammen mit ein paar Österreichern, einer von den Österreichern gestohlenen Kerze , reichlich importiertem Schnaps ebenfalls aus Österreich (u. a. auch Jägermeister), Milka-Schokolade und unseren Wichtel-Geschenken schafften wir aber wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung. Außerdem haben wir auch "Oh Du Fröhliche" und "Stille Nacht, Heilige Nacht" gesungen mit allen drei Strophen :-). Dies Salzwüste war definitiv ein Highlight unserer Reise, vor allem unser Guide, der nicht viel zu erzählen wusste uns aber durch seinen besonderen Fahrstil imponieren wollte.
Von Uyuni aus haben wir noch einen Sonntag in Sucre verbracht, der absolut ruhig war, da die meisten Museen geschlossen hatten und sind danach weiter nach La Paz. In La Paz haben in einem Hotel richtig gut gefrühstückt und haben danach sowohl die Stadt als auch das Koka-Museum erkundet. Leider war die Zeit in La Paz viel zu schnell um und wir mussten uns verabschieden. Meine Zeit in Bolivien war jedoch noch nicht um und so bin ich dann von La Paz aus nach Tarija geflogen, um Hermana Plácida und die anderen Hermanas zu besuchen und anschließend noch nach Cochabamba (afgrund von Protesten in Bolivien immer im Flugzeug). In La Paz erwartete mich auch noch ein besonderes Abenteuer, da ich meinen Flug umbuchen wollte und dafür vom Flughafen aus nochmal ins Zentrum von La Paz musste (im Bus) und wieder zurück. Letztendlich hat aber alles geklappt und so bin ich dann nach einer Woche Tarija und Cochabamba, die wirklich sehr entspannt und schön war, über Lima (12 h Aufenthalt am Flughafen) nach Quito geflogen, um von dort zur ecuadorianisch-kolumbianischen Grenze zu kommen, laut Reiseführer ein gefährlicher Grenzübergang, was sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet hat. Insgesamt ist Bolivien ein sehr schönes aber auch sehr armes Land. Die Leute von Bolivien sind sehr unterschiedlich, einige sind unglaublich freundlich zu uns gewesen, andere nicht.

Peru

Am 12. Dezember, also vor etwas mehr als einem Monat habe ich mich auf den Weg gemacht, unglaublich gespannt, was mich in Peru so erwartet und gleichzeitig etwas besorgt, da ich es 4 Tage vorher geschafft habe die Treppe herunterzupurzeln und seitdem zwar nicht beim Arzt gewesen war, mich aber etwas lädiert durch die Gegend bewegt hatte.
Die ersten paar Tage war ich allein in Lima unterwegs, was einigen bestimmt etwas Magenschmerzen bereitet hat. Auf meine Frage, ob Lima gefährlich sei, wurde mir nur mit einem schiefen Lächeln geantwortet, dass wenn man aus Bogotá kommt, Lima wohl eher ungefährlich ist, was meiner Meinung nach, aber auch immer auf die Gegend ankommt, in der man sich bewegt. In dem Stadtteil meines Hostels, war es jedenfalls sehr ruhig und eher touristisch und auch das Zentrum von Lima war nicht gefährlich.
Diese beiden Orte, die ich hauptsächlich in Lima kennengelernt habe, haben mir super gut gefallen und auch alle Leute, die ich getroffen und kennengelernt habe, waren sehr offen und freundlich, so wie ich es aus Kolumbien gewöhnt bin.
Besonders gut hat mir eine Inka-Stätte in Miraflores gefallen (Huaca Pucllana). Dort war ich an diesem Morgen die einzige Touristin und kam somit in den Genuss einer Privatführung eines peruanischen Japaners, der 1. ständig Fotos von mir machen wollte, 2. ein Lama dermaßen provozierte, dass er schließlich angespuckt wurde und 3. meinte, dass wir Deutschen ja Bier mit Brot frühstücken würden und mich letztendlich mit allem so zum Schmunzeln brachte, dass ich mich während der Führung wirklich sehr zusammenreißen musste, um nicht zu lachen.
Ein paar Tage später trafen dann Julia und Tina, die beide in Chile studieren und Julias Schwester Sandra ein, mit denen ich noch einen Tag in Lima verbracht habe. Ein Tag, der viele schöne Seiten hatte (Wiedersehen mit Julia, Sonne, leckeres Essen in einem typisch peruanischen Restaurant,...), aber uns auch aus der Reise-Euphorie zunächst mal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hat (Handtaschendiebstahl bei Starbuck´s).
Nach einer durchwachten Nacht am Flughafen mit einigen lustigen Begebenheiten ging es für uns dann weiter nach Cusco, das ebenfalls ein sehr schönes Zentrum hat. Außerdem haben wir in Cusco wirklich lecker gegessen in Jack´s Café, wo mich vor allem der Brownie mit Eis in völlige Euphorie befördert hat.
Von Cusco aus haben wir dann eine Tour zu verschiedenen Märkte und Inka-Stätten durch das Valle Sagrado gestartet, sowie unsere Tour zu Machu Picchu. Aufgrund der Regenzeit in Peru haben wir nicht den Inka-Trail gemacht, sondern die etwas ruhigere Variante mit dem Zug gewählt. Machu Picchu und die Landschaft Perus waren einfach unglaublich beeindruckend und schön. Und sogar mit dem Wetter hatten wir richtig Glück, wie man auch auf den Fotos (bei facebook) erkennen kann. Sowohl das frühe Aufstehen (ab 4 Uhr Schlange stehen für den ersten Bus) als auch ein Tag mehr in Aguas Calientes (letztes Dorf vor Machu Picchu) haben sich also total gelohnt. Außerdem haben wir es geschafft den Wayna Picchu zu erklimmen, was zwar anstrengend war (vor allem mit meinem kaputten Rücken), aber mit einer tollen Aussicht belohnt wurde. Das lustigste war, dass immer alle Absteigenden meinten, es würde nicht mehr viel fehlen ("falta pokito"), in Wahrheit aber meistens das meiste noch vor uns lag. Als wir später abstiegen, haben wir jedoch auch imemr gesagt, es würde nicht mehr viel fehlen, man muss die Leute ja auch motivieren ;-).
Von Machu Picchu ging es zurück nach Cusco und von Cusco nach Copacabana im Nachtbus. Zwischendurch mussten wir einige Stunden am Busbahnhof in Puno warten und das um 5 Uhr morgens. Ein Kennzeichen dieses Urlaubs war unter anderem, dass wir meistens sehr früh aufgestanden sind und spät schlafen gegangen sind. Dafür konnte ich aber auch umso besser in den Bussen schlafen. Insgesamt hat mir Peru sehr gut gefallen, was vor allem an den hilfsbereiten und freundlichen Menschen gelegen hat. Natürlich sind wir 4 Mädels auch meistens richtig aufgefallen, wobei wir in Peru hauptsächlich sehr touristische Orte besucht haben und es von daher nie gefährlich war. Auch mein Flughafenabholtaxifahrer meinte, dass man einem so blonden Mädchen wie mir bestimmt nichts Böses tun würde, *wie beruhigend*. Mein Taxifahrer war es auch, der zu mir meinte, dass man mit 22 als Frau in Peru schon längst verheiratet sei und 2 Kinder hätte und wann ich das denn vorhätte. Nun ja, so wirklich habe ich ihn dann nicht in meine Lebensplanung eingeweiht. Immerhin habe ich ihm aber klargemacht, dass das in Deutschland wohl eher nicht der Fall ist.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Karaoke und Oper, Woche...
Schon wieder zwei Wochen um! Viele Erlebnisse und neue...
viktoria.kempf - 6. Mär, 07:57
Fazit: Die erste Hälfte...
Ich kann es kaum glauben, aber sechseinhalb Wochen...
viktoria.kempf - 19. Feb, 22:47
Woche 5 und 6 "und schon...
Ich fasse die letzten beiden Wochen mal zusammen, nicht...
viktoria.kempf - 17. Feb, 16:08
Woche 4
Besonderer Höhepunkt der Woche war wieder ein Workshop,...
viktoria.kempf - 3. Feb, 12:20
Woche 3
Die Zeit scheint zu fliegen, nun ist jedenfalls auch...
viktoria.kempf - 1. Feb, 15:07

Links

Suche

 

Status

Online seit 5523 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 6. Mär, 07:57

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren