Sonntag, 3. April 2011

8 Monate Bogotá, Kolumbien und Lateinamerika

Unglaublich, dass schon 8 Monate vorbei sind. Die Frage ist, was sich alles in diesen 8 Monaten verändert hat. Ganz klar kann ich sagen, dass ich nun viel gelassener mit Unpünktlichkeit umgehe (was natürlich nur für Kolumbien gilt, in Deutschland erwarte ich weiterhin Pünktlichkeit ;.)...).
Ich habe gelernt, Spanisch zu sprechen und auch auf spanisch zu telefonieren, was ich mittlerweile gut beherrsche, wenn ich nicht gerade mitten in einer Disko stehe. Am Anfang war ich immer etwas erschrocken, wenn ich mit "Hola, cómo estás?" (Hallo, wie gehts Dir?) angesprochen wurde, weil ich dachte, ich müsste darauf ausführlich antworten, wie es mir geht usw. Bis ich begriffen habe, dass es mehr eine Art Gruß ist, der nur mit "Bien" (ok, gut,...) beantwortet wird. Mittlerweile bin ich fast beleidigt, wenn man mich nicht mit "hola, cómo estás" begrüßt so sehr habe ich mich daran gewöhnt.
Im Bus- und Transmilenio-Fahren bin ich ein alter Hase ;-) und auch das Straßensystem Bogotás habe ich voll erfasst.
Was mir nach wie vor Schwierigkeiten bereitet ist das viele Fleisch, was man in Kolumbien kaum umgehen kann. Ich glaube in den bisherigen 8 Monaten habe ich soviel Fleisch gegessen wie sonst in 5 Jahren, was unter anderem auch an meiner lieben Gastmutter liegt, die mich perfekt versorgt, sei es mit Frühstück, Süßigkeiten oder eben Fleisch. Wir zwei sind zu einem guten Team geworden und können uns gut unterhalten, da ich nun auch alles verstehe und entsprechend antworten kann (am Anfang war es wohl mehr ein Monolog als ein Dialog).

Trotz mancher Kleinigkeiten begeistert mich die kolumbianische Kultur jeden Tag. Ich liebe die vielen verschiedenen Früchte und Fruchtsäfte, heiße Schokolade mit Käse, Obstsalat mit Käse und sogar das süße Brot esse ich ab und an gerne, auch wenn ich natürlich das deutsche Vollkornbrot vermisse.
An Umarmung und Küsschen zur Begrüßung habe ich mich sehr gut gewöhnt, ob Freunde, Professoren, Studenten, Rektor der Uni oder auch nur (gute) Bekannte, ich umarme die gesamte Uni und grüße alle, auch die, deren Namen ich manchmal nicht mehr weiß und die dann zur Not alle Juan, José oder María heißen (die häufigsten Namen in Kolumbien). Natürlich muss man meinen BLOG mit etwas Augenzwinkern und Humor lesen und darf nicht jedes Wort ernst nehmen. Ich möchte auf lustige Art und Weise meine Zeit hier schildern.
Ganz nach kolumbianischer Planung und Organisation habe ich gelernt, manchmal einfach weniger zu planen, womit man oft genauso gut fährt, wenn nicht noch besser. Besonders mein Zwillingsbruder wird sich freuen, dass ich gelassener in dieser Hinsicht geworden bin, hat Kolumbien dies doch in 8 Monaten geschafft, was er davor schon 22 Jahre versucht hat ;-).
Nun bleiben mir noch 9 Wochen Kolumbien und 6 Wochen zum Reisen (Argentinien, Chile, Südperu), dann heißt es schweren Herzens Abschied nehmen von einem Land, dessen Menschen ich so lieb gewonnen habe. Gleichzeitig heißt es jedoch auch, Familie und Freunde wiederzusehen, worauf ich mich unglaublich freue.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Karaoke und Oper, Woche...
Schon wieder zwei Wochen um! Viele Erlebnisse und neue...
viktoria.kempf - 6. Mär, 07:57
Fazit: Die erste Hälfte...
Ich kann es kaum glauben, aber sechseinhalb Wochen...
viktoria.kempf - 19. Feb, 22:47
Woche 5 und 6 "und schon...
Ich fasse die letzten beiden Wochen mal zusammen, nicht...
viktoria.kempf - 17. Feb, 16:08
Woche 4
Besonderer Höhepunkt der Woche war wieder ein Workshop,...
viktoria.kempf - 3. Feb, 12:20
Woche 3
Die Zeit scheint zu fliegen, nun ist jedenfalls auch...
viktoria.kempf - 1. Feb, 15:07

Links

Suche

 

Status

Online seit 5523 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 6. Mär, 07:57

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren