Vorfreude ist die schönste Freude
Diese Woche war ich mit ein paar Freunden aus der Universität spontan Mittag essen in der Candelaria, dem ältesten Viertel Bogotás. Unser Restaurant hieß auch "Candelaria" und dort gibt es neben vor allem die typischen kolumbianischen Gerichte, wie zum Beispiel Bandeja Paisa (verschiedene Fleischsorten mit Reis, Avocado, Spiegelei und Maispfannkuchen) und Ajicao (Kartoffelsuppe mit Hähnchen, Reis und Avocado), von denen keines vegetarisch ist. Natürlich konnte ich also meinen Fastenvorsatz nicht durchhalten. Was jedoch viel wichtiger als dieses Detail ist, ist die Tatsache, dass wir irgendwie auf Unterschiede zwischen Kolumbien und Deutschland zu sprechen kamen. Dabei erwähnte ich, dass ich es sehr liebe manche Dinge schon im Voraus zu planen. Zum Beispiel meine Argentinien-Chile-Reise. Schon jetzt plane ich, was ich alles anschauen möchte, schaue nach Flügen, Hostels usw. usw. Entgeistert blickten mich meine Freunde an und sagten mir, dass man das meiste doch auch vor Ort machen könne. Worauf ich erwiderte, dass das eben Teil meiner Vorfreude sei. Dabei stellten wir fest, dass das Wort Vorfreude nicht wirklich als solches verwendet wird und man in Kolumbien meist eh nicht so lange im Voraus plant. Ein kolumbianisches Sprichwort sagt sogar, dass der Plan der beste ist, den man nicht macht und dass die besten Dinge sich ohne Plan ereignen. Das mag manchmal stimmen, ich bleibe jedoch auch bei dem deutschen Sprichwort, dass Vorfreude die schönste Freude ist.
viktoria.kempf - 18. Mär, 03:59