Margarita ist meine beste Freundin hier in Kolumbien, sie ist halb kolumbianisch, halb oesterreichischer Abstammung und wir haben besonders in den letzten drei Monaten viel zusammen unternommen. Da Margarita diese Woche leider zurueck nach Oesterreich gegangen ist, muss ich unbedingt hier festhalten, wie schoen die Zeit mit ihr war. Wir sind nicht nur zusammen "angeln" gegangen (in Kolumbien sagt man "vamos a pescar (=angeln) ", um auszudruecken, dass man ausgeht, um nette Burschen kennenzulernen), sondern haben auch gemeinsam den Stierkampf besucht, der mich so begeistert und Margarita so erschreckt hat. Margarita hat hier bei ihren Grosseltern gewohnt, die mich jedes Mal so herzlich aufgenommen haben, dass ich sie gleich in mein Herz geschlossen habe. Ob ich abends zum Film schauen war oder nur zum Reden bei Margarita vorbeigeschaut habe, immer wurde ich mit einer Selbstverstaendlichkeit von ihnen nachhause gefahren. Auch nachts um drei holten sie Margarita und mich stets ab und fuhren uns sicher und behuetet nach Hause. Margarita und ich koennten in vielen Dingen nicht unterschiedlicher sein, so bin ich neben Margarita riesig gross und begeistere mich fuer Stierkaempfe, waehrend Margarita klein und zierlich ist und dem Stierkampf so gar nichts abgewinnen konnte. Trotzdem sind wir richtig gute Freundinnen geworden und verbrachten gerade die letzte Zeit viel zusammen, um uns gemeinsam ueber die wichtigen Dinge des Lebens auszutauschen und viel zu reden. Mit Margarita war ich deutsche Wuerstchen essen und im Haus des Bieres.
Letztes Wochenende haben wir zusammen fuer ihre Grosseltern gekocht, Lasagne und als Nachtisch Obstknoedel. Da ich ja unglaublicher Nachtisch-Fan bin, war ich ganz gespannt auf Obstknoedel. Dabei handelt es sich um Kartoffelknoedelteig (von Knorr oder Pfanni), den man zu einem Knoedel formt und der eine Pflaume/Marille/... in der Mitte enthaelt, zusammen mit Puderzucker (in Oesterreich glaube ich Staubzucker) und Pflaumen-Sosse hat mich das voellig begeistert.
Umso trauriger waren wir beide am Montagabend, als wir uns verabschieden mussten. Natuerlich ist es nur ein "Hasta luego" (Bis spaeter) und kein Abschied fuer immer, aber trotzdem wird mir Margarita unglaublich fehlen.
Liebe Margarita,
vielen Dank fuer Deine tolle Freundschaft, wir sehen uns in Wien/Berlin. Muchos abrazos y besos de Bogotá, Deine Viki
viktoria.kempf - 27. Jan, 16:56
Da ich viele neue Sachen entdecke in Kolumbien, war ich natuerlich ganz begeistert, als mich mein Gastbruder Beto zum Hockey mitnahm. Er selbst spielt schon seit ewigen Zeiten Hockey und hat sogar in der Nationalmannschaft Kolumbiens bei der letzten Weltmeisterschaft gespielt. Meine Hintergedanken enthielten jedoch auch, saemtliche Hockeyspieler abzuchecken und zu schauen, wie attraktiv die kolumbianischen Hockeyspieler so sind. Neben der Feststellung, dass die Kolumbianer etwas gewalttaetig Hockey spiele, war es leider so, dass nicht besonders viele das Praedikat "sehr attraktiv" von mir erhielten und ich auf Betos Angebot mich ueberall vorzustellen gerne verzichtete. Es war aber trotzdem spannend und ich muss sagen, dass eine Live-Atmosphaere unglaublich viel ausmacht. Beim letzten Spiel war ich jedoch sehr froh ueber einen Anruf von meiner Freundin Margarita, die mich zum Stierkampf am Sonntag einlud. Als ich nach Kolumbien gekommen bin und zum ersten Mal die Plaza de Toros in Bogotá gesehen habe, habe ich mir fest vorgenommen einen Stierkampf zu besuchen. Nicht aus Begeisterung, dass die armen Tiere leiden, sondern weil ich es gern kennenlernen wollte. Vorher war ich etwas nervoes, ob es mir gefallen wuerde usw. Als es jedoch anfing (sogar puenktlich) und wir die kolumbianische Nationalhymne sangen und anschliessend noch die Hymne von Bogotá, war ich schon voellig begeistert von der Atmosphaere im Stadion. Der Stierkampf ist sehr traditionell und da ich vorher den Wikipedia-Artikel (diesmal nur auf spanisch) gelesen hatte, wusste ich so ungefaehr wie es ablief und beeindruckte Margarita und ihre Grosseltern mit meinem Vorwissen und meinen Kenntnissen der kolumbianischen Nationalhymne.
Am Sonntag gab es drei Stierkaempfer, die jeder 2 Stierkaempfe absolvierten. Jeder Stierkampf dauert 20 Minuten und hat drei Phasen. Im ersten Teil sind verschiedene Stierkaempfer in der Arena und der Stier laeuft mehr oder weniger im Kreis und wird immer wieder von den Stierkaempfern getaeuscht. In der zweiten Phase wird er durch Speere wieter verletzt, einmal durch Maenner auf Pferden und durch die Stierkaempfer selbst. In der letzten Phase toetet der Matador den Stier, nachdem er moeglichst viele kunstvolle Drehungen mit dem Stier vollfuehrt hat (im Wikipedia-Artikel steht dies alles viel ausfuehrlicher). Die Stiere reagieren jedoch nur auf die Bewegung des Tuches und nicht auf die Farbe rot. Stiere sind sogar farbenblind, so dass die Farbe des Tuches voellig gleichgueltig ist. Waehrend meine Freundin Margarita neben mir sass und weinte, war ich voellig begeistert von den eleganten Bewegungen des Stierkaempfers und fieberte voellig mit. Der letzte Stierkaempfer war der beste. Er sass auf einem Pferd und ist mit verschiedenen Dressurpositionen dermassen kunstvoll dem Stier immer wieder ausgewichen, dass das ganze Stadion total begeistert war. Dieser Stierkampf war der beste seit ueber 50 Jahren in Bogotá und die Spielleitung entschied schliesslich, dass der Stierkaempfer sich sowohl Ohren als auch Schwanz des Stieres verdient hatte. Bei einem guten Stierkampf ist es Brauch, dass der Stierkaempfer ein Ohr, beide oder dazu noch den Schwanz erhaelt. Somit war ich natuerlich noch doppelt begeistert, vor allem auch von der Musik, die waehrenddessen gespielt wird, wobei ich auch sagen muss, dass das Tier ohne Zweifel sehr leidet. Natuerlich gibt es die vielen Argumente, dass es Tradition sei und dass es auch nur 20 Minuten dauere und letztendlich viele andere Tiere mehr leiden wuerden. Ich habe aber fuer mich beschlossen, auf keinen weiteren Stierkampf zu gehen, weil es eben doch Tierquaelerei ist, nur damit sich die Zuschauer amuesieren.
viktoria.kempf - 27. Jan, 15:30
Bevor mein Praktikum nun morgen zu Ende geht und ich mich schon wieder so lange nicht gemeldet habe, hier nun eine Zusammenfassung der letzten beiden Wochen. Mein Praktikum in einer deutschen Anwaltskanzlei hier in Bogotá begeistert mich sehr. Ich arbeite in deutsch und spanisch und meine Kollegen sind einfach alle sehr nett und hilfsbereits. Wir waren auch schon alle zusammen aus und haben die Nacht durchgetanzt ;-). Das Buero ist fuer mich eigentlich ganz gut gelegen, auch wenn ich im Bus ueber die Septima (eine der Hauptstrassen Bogotás) morgens immer relativ lange brauche, weil es natuerlich Stau gibt. Meistens arbeite ich von halb neun bis nachmittags so um fuenf und treffe mich anschliessend noch mit Freunden, um einen Kaffee zu trinken oder in ein Centro Comercial zu gehen. Dort kann man neben Kino, shoppen gehen oder Billard spielen immer viel erleben. Es ist natuerlich gefaehrlich, da es gerade viele Rabatte gibt und mein kauffreudiges Herz natuerlich immer viele schoene Sachen entdeckt ;-).
Ein bisschen schade ist, dass ich wenig zum Skypen komme, aber das wird wieder anders, wenn ich naechste Woche wieder Uni habe. Ich habe meine Kurse so gelegt, dass ich montags und freitags eigentlich frei habe, worauf ich mich schon sehr freue. Die langen Wochenende werde ich natuerlich zum Reisen nutzen. Ich muss in den naechsten 5 Monaten ja noch ein bisschen was von Kolumbien sehen.
viktoria.kempf - 27. Jan, 15:24
Nach meiner Reise nach Peru und Bolivien bin ich noch nach Pasto gereist. Ursprünglich hatte ich es so geplant, von Bolivien erstmal nach Bogotá zu fliegen, um meinen Koffer umzupacken usw. und dann weiter nach Pasto zu fahren. Jorge, ein guter Freund aus der Uni, hatte mir dann aber kurzfristig doch dazu geraten, meinen Flug von La Paz nach Bogotá umzubuchen nach Quito und von dort aus mit dem Bus zur Grenze zu fahren. Er hat mich dann dort auch abgeholt und dann ging es gleich nach Pasto, wo seine gesamte Familie nach dem ersten Karnevalsumzug (2. Januar) fröhlich am Feiern war. Ich war zwar müde und erschlagen nach der Lima-Flughafen-Nacht, konnte mich dann aber der Feierlaune nicht entziehen und so gingen wir an diesem Tag noch aus, um meine Ankunft in Pasto zu feiern. Am Montag begann dann für mich der richtige Karneval, wir haben uns den Karnevalito der Kinder angesehen und den Umzug der Tänze, der sehr farbenfroh war. Außerdem haben wir die Fastnachtswagen in der Vorbereitung angesehen, die mich schon am ersten Tag begeistert haben. Außerdem ist der Karneval in Pasto so toll, weil alle Welt sich gegenseitig mit Schaum besprüht und mit weißem Pulver bewirft (Carnaval de Blancos, Karneval der Weißen) oder mit Farben vollschmiert (Carnaval de Negros, Karneval der Schwarzen). Natürlich wurde ich nicht verschont und es war einfach so lustig. Ausgerüstet mit Poncho, Sonnenbrille und Sonnencreme haben wir alle Umzüge des Karnevals angesehen und natürlich musste ich auch mehrere typische Alkoholsorten Pastos probieren. Daran führte kein Weg vorbei und die Familie von Jorge war dermaßen lieb zu mir, dass ich nicht ablehnen konnte. Ich bin wieder so herzlich aufgenommen worden, dass ich mich fast "como en casa" (fast wie zuhause) fühlte.
Ein besonders lustiges Ereignis war meine Deutschstunde für meine Pastusos (Einwohner von Pasto). Ich wollte ihnen ja "danke" und "bitte" beibrigen, was sich aber niemand merken konnte. Schließlich baten sie mich, ihnen doch ein Schimpfwort beizubringen. Dazu muss ich erwähnen, dass Kolumbianer generell mit einigen Schimpfwörtern sprechen, was nicht immer böse gemeint ist. Favorit ist hierbei "Hijo de puta", was inhaltlich dem deutschen Wort "Hurensohn" entspricht. In Deutschland eine große Beledigung, hier in Kolumbien meist überhaupt nicht offensiv gemeint. An dieses Wort konnten sich natürlich alle erinnern und waren völlig begeistert. Meine Einwände, dass man dieses Wort in Deutschland nicht sagen darf und es sehr beleidigend ist, wurden natürlich nicht gehört. Was haben wir uns gelacht über die Verwendung von diesen Wörtern in Kolumbien und den Unterschieden zu Deutschland und der Aussprache, die ja "so kompliziert" sei.
Von allen Karnevalisten wurde ich mit "que viva Pasto y sus Carnavales" (Hoch lebe Pasto und hoch lebe sein Karneval) begrüßt, worauf dann meine Pastusos geschrien haben, dass Alemania auch hochleben solle. Außerdem wurden auch immer die Turisten erwähnt, die ebenfalls hochleben sollen. Ich wurde also sehr gefeiert :-), was man sich ja durchaus gefallen lässt.
Ein Highlight in Pasto war natürlich das Meerscheinchen-Essen. Es war sehr lecker, auch wenn sich die meisten beim Lesen wahrscheinlich einmal schütteln müssen. Es schmeckt ein bisschen so wie Hähnchen. Als wir auf dem Festival del Cuy (Meerschweinchenfestival) waren, wurde ich sogar interviewt vom kolumbianischen Radio, wie es mir gefällt, wann ich angekommen bin, warum ich so gut spanisch kann usw. Die Mutter von Jorge hat mich dann aus den Fängen des Moderators befreit, sonst wäre ich wahrscheinlich nicht losgekommen. Außerdem musste ich noch 2 Minuten lang eine Ansage auf deutsch machen, dass alle Deutschen nach Pasto kommen sollen, um den Karneval zu sehen und Meerschweinchen zu essen. Das war sehr lustig, nun war ich landesweit im kolumbianischen Radio :-).
Der Abschied nach einer so schönen und Woche fiel mir natürlich sehr schwer und meinen Pastusos auch, aber wie sagte Jorge, es ist nur ein "Bis später" (Hasta luego) und kein "Tschüß" (Adios), da ich zur Hochzeit des Onkels im Mai eingeladen bin.
Auch die 20-Stunden Busfahrt nach Bogotá zusammen mit Katrin, einer deutschen Freundin aus Konstanz, verlief völlig problemlos (abgesehen vom Busklo) und umso froher waren wir, als wir in Bogotá endlich ankamen. Fazit aus Pasto ist, dass ich nun dank Jorge gut tanzen gelernt habe (wir waren ja auch jeden Abend aus, damit ich Pasto kennenlerne) und mich der kolumbianische Karneval völlig in seinen Bann gezogen hat. Wenn ich das nächste Mal in Pasto zum Karneval bin, werde ich mich daran beteiligen ;-).
viktoria.kempf - 17. Jan, 18:11
Copacabana, da waren wir uns alle einig, ist keine schöne Stadt. Das tollste an der Stadt ist der Titicaca-See und die Möglichkeit, von Copacabana relativ gut weiterzukommen. Nach einer Nacht auf der Isla del Sol in einem unglaublich schlechten Hostel, bei dem wir letztendlich den Preis runtergehandelt haben, einem sehr leckeren Abendessen mit Sonnenuntergang und 2 unbequemen Bootsfahrten (einmal zur Isla del Sol und zurück) ging es für uns weiter nach La Paz. Im Bus konnte ich auch diesmal herrlich schlafen, auch wenn es nicht besonders bequem war. In La Paz wollten wir eigentlich Bus-Tickets nach Sucre kaufen, es gab jedoch keinen einzigen freien Bus nach Sucre mehr, so dass wir dementsprechend umplanen mussten und nach Oruro fuhren. In Oruro kamen wir relativ spät an und fielen einfach nur noch ins Bett. Oruro selbst ist keine sehr schöne Stadt und deshalb auch nicht besonders von Touristen bevölkert, was dazu führte, dass wir natürlich umso mehr auffielen. Nach einer fast vergeblichen Wäscherei-Suche und einigen Querelen mit derselben ging es für uns 2. Klasse im Zug nach Uyuni. Diese 7 Stunden waren mehr als abenteuerlich, da viele Bolivianer mit Sack und Pack reisten (es fehlten im Prinzip nur Ziegen und lebende Hühner im Zug), man keine Beinfreiheit hatte (jedenfalls nicht als 1,70 m große Person) und es irgendwann richtig richtig kalt war. Auch die Gepäckausgabe war ein reines Chaos und ich wundere mich bis heute, dass ich meine Rucksack unversehrt wiederbekommen habe. In Uyuni kamen wir um 3 Uhr morgens an und da uns unser reserviertes Hostel vor verschlossener Tür warten ließ, checkten wir im Hotel Julia ein, was relativ teuer war, um diese Uhrzeit jedoch die einzige Möglichkeit. Das Frühstück war spärlich (so wie meistens) und hier kann ich nur immer wieder betonen, dass man am besten Unterkünfte ohne Frühstück nimmt, weil sich dieses nicht lohnt. In Uyuni selbst gibt es nicht soviel zu sehen, außer dass man Touren in die Salzwüste (Salar de Uyuni) buchen kann. Diese Tour war einfach richtig schön, auch wenn wir am 24. etwas traurig waren. Zusammen mit ein paar Österreichern, einer von den Österreichern gestohlenen Kerze , reichlich importiertem Schnaps ebenfalls aus Österreich (u. a. auch Jägermeister), Milka-Schokolade und unseren Wichtel-Geschenken schafften wir aber wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung. Außerdem haben wir auch "Oh Du Fröhliche" und "Stille Nacht, Heilige Nacht" gesungen mit allen drei Strophen :-). Dies Salzwüste war definitiv ein Highlight unserer Reise, vor allem unser Guide, der nicht viel zu erzählen wusste uns aber durch seinen besonderen Fahrstil imponieren wollte.
Von Uyuni aus haben wir noch einen Sonntag in Sucre verbracht, der absolut ruhig war, da die meisten Museen geschlossen hatten und sind danach weiter nach La Paz. In La Paz haben in einem Hotel richtig gut gefrühstückt und haben danach sowohl die Stadt als auch das Koka-Museum erkundet. Leider war die Zeit in La Paz viel zu schnell um und wir mussten uns verabschieden. Meine Zeit in Bolivien war jedoch noch nicht um und so bin ich dann von La Paz aus nach Tarija geflogen, um Hermana Plácida und die anderen Hermanas zu besuchen und anschließend noch nach Cochabamba (afgrund von Protesten in Bolivien immer im Flugzeug). In La Paz erwartete mich auch noch ein besonderes Abenteuer, da ich meinen Flug umbuchen wollte und dafür vom Flughafen aus nochmal ins Zentrum von La Paz musste (im Bus) und wieder zurück. Letztendlich hat aber alles geklappt und so bin ich dann nach einer Woche Tarija und Cochabamba, die wirklich sehr entspannt und schön war, über Lima (12 h Aufenthalt am Flughafen) nach Quito geflogen, um von dort zur ecuadorianisch-kolumbianischen Grenze zu kommen, laut Reiseführer ein gefährlicher Grenzübergang, was sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet hat. Insgesamt ist Bolivien ein sehr schönes aber auch sehr armes Land. Die Leute von Bolivien sind sehr unterschiedlich, einige sind unglaublich freundlich zu uns gewesen, andere nicht.
viktoria.kempf - 15. Jan, 18:01
Am 12. Dezember, also vor etwas mehr als einem Monat habe ich mich auf den Weg gemacht, unglaublich gespannt, was mich in Peru so erwartet und gleichzeitig etwas besorgt, da ich es 4 Tage vorher geschafft habe die Treppe herunterzupurzeln und seitdem zwar nicht beim Arzt gewesen war, mich aber etwas lädiert durch die Gegend bewegt hatte.
Die ersten paar Tage war ich allein in Lima unterwegs, was einigen bestimmt etwas Magenschmerzen bereitet hat. Auf meine Frage, ob Lima gefährlich sei, wurde mir nur mit einem schiefen Lächeln geantwortet, dass wenn man aus Bogotá kommt, Lima wohl eher ungefährlich ist, was meiner Meinung nach, aber auch immer auf die Gegend ankommt, in der man sich bewegt. In dem Stadtteil meines Hostels, war es jedenfalls sehr ruhig und eher touristisch und auch das Zentrum von Lima war nicht gefährlich.
Diese beiden Orte, die ich hauptsächlich in Lima kennengelernt habe, haben mir super gut gefallen und auch alle Leute, die ich getroffen und kennengelernt habe, waren sehr offen und freundlich, so wie ich es aus Kolumbien gewöhnt bin.
Besonders gut hat mir eine Inka-Stätte in Miraflores gefallen (Huaca Pucllana). Dort war ich an diesem Morgen die einzige Touristin und kam somit in den Genuss einer Privatführung eines peruanischen Japaners, der 1. ständig Fotos von mir machen wollte, 2. ein Lama dermaßen provozierte, dass er schließlich angespuckt wurde und 3. meinte, dass wir Deutschen ja Bier mit Brot frühstücken würden und mich letztendlich mit allem so zum Schmunzeln brachte, dass ich mich während der Führung wirklich sehr zusammenreißen musste, um nicht zu lachen.
Ein paar Tage später trafen dann Julia und Tina, die beide in Chile studieren und Julias Schwester Sandra ein, mit denen ich noch einen Tag in Lima verbracht habe. Ein Tag, der viele schöne Seiten hatte (Wiedersehen mit Julia, Sonne, leckeres Essen in einem typisch peruanischen Restaurant,...), aber uns auch aus der Reise-Euphorie zunächst mal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hat (Handtaschendiebstahl bei Starbuck´s).
Nach einer durchwachten Nacht am Flughafen mit einigen lustigen Begebenheiten ging es für uns dann weiter nach Cusco, das ebenfalls ein sehr schönes Zentrum hat. Außerdem haben wir in Cusco wirklich lecker gegessen in Jack´s Café, wo mich vor allem der Brownie mit Eis in völlige Euphorie befördert hat.
Von Cusco aus haben wir dann eine Tour zu verschiedenen Märkte und Inka-Stätten durch das Valle Sagrado gestartet, sowie unsere Tour zu Machu Picchu. Aufgrund der Regenzeit in Peru haben wir nicht den Inka-Trail gemacht, sondern die etwas ruhigere Variante mit dem Zug gewählt. Machu Picchu und die Landschaft Perus waren einfach unglaublich beeindruckend und schön. Und sogar mit dem Wetter hatten wir richtig Glück, wie man auch auf den Fotos (bei facebook) erkennen kann. Sowohl das frühe Aufstehen (ab 4 Uhr Schlange stehen für den ersten Bus) als auch ein Tag mehr in Aguas Calientes (letztes Dorf vor Machu Picchu) haben sich also total gelohnt. Außerdem haben wir es geschafft den Wayna Picchu zu erklimmen, was zwar anstrengend war (vor allem mit meinem kaputten Rücken), aber mit einer tollen Aussicht belohnt wurde. Das lustigste war, dass immer alle Absteigenden meinten, es würde nicht mehr viel fehlen ("falta pokito"), in Wahrheit aber meistens das meiste noch vor uns lag. Als wir später abstiegen, haben wir jedoch auch imemr gesagt, es würde nicht mehr viel fehlen, man muss die Leute ja auch motivieren ;-).
Von Machu Picchu ging es zurück nach Cusco und von Cusco nach Copacabana im Nachtbus. Zwischendurch mussten wir einige Stunden am Busbahnhof in Puno warten und das um 5 Uhr morgens. Ein Kennzeichen dieses Urlaubs war unter anderem, dass wir meistens sehr früh aufgestanden sind und spät schlafen gegangen sind. Dafür konnte ich aber auch umso besser in den Bussen schlafen. Insgesamt hat mir Peru sehr gut gefallen, was vor allem an den hilfsbereiten und freundlichen Menschen gelegen hat. Natürlich sind wir 4 Mädels auch meistens richtig aufgefallen, wobei wir in Peru hauptsächlich sehr touristische Orte besucht haben und es von daher nie gefährlich war. Auch mein Flughafenabholtaxifahrer meinte, dass man einem so blonden Mädchen wie mir bestimmt nichts Böses tun würde, *wie beruhigend*. Mein Taxifahrer war es auch, der zu mir meinte, dass man mit 22 als Frau in Peru schon längst verheiratet sei und 2 Kinder hätte und wann ich das denn vorhätte. Nun ja, so wirklich habe ich ihn dann nicht in meine Lebensplanung eingeweiht. Immerhin habe ich ihm aber klargemacht, dass das in Deutschland wohl eher nicht der Fall ist.
viktoria.kempf - 15. Jan, 17:28
Erstmal eine große Entschuldigung an alle, dass ich so lange nichts geschrieben habe und einfach abgetaucht bin. Zur Rechtfertigung kann ich nur sagen, dass ich es sinnvoller finde im jeweiligen Land sich die Orte und Städte anzuschauen und nicht im Internet zu hängen. Auf meiner Reise habe ich unglaublich viel gesehen und viele neue Dinge kennengelernt, so dass ich nun sehr viel zu erzählen habe. Zunächst möchte ich aber die Zusammenfassung schreiben und erzählen, was ich aus dieser Reise gelernt habe. Erstens werde ich Weihnachten nie wieder ohne meine (deutsche) Familie feiern. An Weihnachten war uns allen nämlich ein bisschen unwohl zumute und Melancholie, dass wir nicht in Deutschland sind, hat uns den ganzen Tag durch die Salzwüste Boliviens begleitet. Zweitens habe ich gelernt, dass man eine Kultur am besten kennenlenrt, wenn man in einer Familie bzw. in einer Gemeinschaft lebt und so viel besser "eintauchen" kann. Hier möchte ich all denen danken, die mich mit soviel Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit aufgenommen haben. Es war insgesamt eine schöne, wenn auch anstrengende Reise. Das lag aber meistens an uns selbst, bzw. an mir selbst, weil ich viel sehen wollte und so der Schlaf manchmal etwas zu kurz kam.
Was für viele, auch für mich vielleicht erstaunlich klingt ist, dass sich die Länder Südamerikas unglaublich unterscheiden. Ich habe vor meinem Kolumbien-Aufenthalt immer gedacht, dass hier vieles gleich ist, angefangen schon bei der Sprache. Aber selbst die Sprache unterscheidet sich von Land zu Land sehr, mit vielen regionalen Wörtern, von der Kultur und den verschiedenen Traditionen gar nicht erst anzufangen, die sich teilweise in Kolumbien selbst schon stark unterscheiden. Das "Wichtigste" jedoch, was ich auf dieser Reise gelernt habe, ist Salsa tanzen. Da wir beim Karneval in Pasto (Südkolumbien) jeden Abend ausgegangen sind, kann ich nun Salsa tanzen, ein großes Dankeschön an meinen All-Round-Guide Jorge ;-).
Natürlich hatte ich auch einen Reiseführer dabei, der mich vor ganz vielen Sachen warnen wollte und mir teilweise etwas Gänsehaut bereitet hat. Die meisten Sachen sind aber in Realität völlig ungefährlich, was mich nun zu dem Schluss bringt, dass man zwar immer mit Vorsicht reisen sollte, aber nicht mit zuviel Misstrauen und Reiseführern nicht alles glauben sollte ;-). Weitere Berichte folgen in Kürze...
viktoria.kempf - 11. Jan, 13:30
Hallo liebe Leser,
nur ganz kurz erstmal. Bin nach 4 Wochen reisen durch Peru, Bolivien und Pasto wieder gut in Bogotá angekommen. Müde vom Karneval in Pasto, aber sehr glücklich nun wieder zuhause zu sein nach etwa 20-stündiger Busfahrt. Insgesamt war die Reise sehr erlebnisreich und interessant, aber auch anstrengend (ausführlicher Bericht folgt später). Ich möchte erstmal noch allen nachträglich alles Gute für das neue Jahr wünschen.
Liebe Grüße aus Bogotá!!!
viktoria.kempf - 10. Jan, 02:20
Die letzten beiden Prüfungen waren für mich am Donnerstag, den 2. Dezember. In der ersten Prüfung kam der Professor eine halbe Stunde zu spät und hat uns eigenhändig platziert, nur um ein Pärchen zu trennen, dass die Prüfungen eher als Gruppenarbeit versteht. In der 2. Prüfung war ich die Einzige, weil die anderen sich für den 2. Prüfungstermin entschlossen hatten. Das Angebot meines Professors, den Aufsatz über das ganze Wochenende zu schreiben, habe ich spontan abgelehnt, nach der ganzen Lernerei hatte ich keine Lust, mich noch 3 weitere Tage mit einem Aufsatz über die Bekämpfung von Korruption herumzuschlagen. Was dieses Thema auch mit dem Recht der Internationalen Organisationen zu tun hat, frage ich mich immer noch. Nach den Prüfungen war ich erstmal richtig froh und erleichtert. Um das Ende des Semesters zu feiern, war ich zum Mittagessen von einer Freundin eingeladen und zum Kaffe bei Reinaldo, einem Freund aus der deutschen Gemeinde. Außerdem habe ich Freitag erstmal bis 11 Uhr oder so ausgeschlafen, was bei mir wirklich nicht häufig vorkommt. Am Wochenende hieß es dann, auf nach Villa de Leyva zum Chorkonzert. Und hier habe ich die erste Erfahrung mit kolumbianischer Organisation und Pünktlichkeit gemacht. Als der Bus endlich losfuhr, war es ca. 9 Uhr (angepeilt war 8 Uhr). In Villa de Leyva haben wir dann eher schlecht als recht, Teile des Messias gesungen, ohne Einsingen und ohne vorherige Probe mit dem Orchester, dementsprechend fiel das Konzert leider auch aus, was sämtliche Sänger aber nicht davon abhielt fröhlich zu feiern. Ich war da natürlich anderer Meinung und weder das Feuerwerk noch ein heißes Pan de Bono konnten mich an diesem Abend noch aufheitern. Besonders auch, weil wir ungefähr 3 Stunden auf der Plaza von Villa de Leyva herumstanden und auf unsere Mitsänger warteten, die ursprünglich nur zum Gepäck abladen in unsere Unterkunft gefahren waren, es sicher aber dort erstmal gemütlich gemacht hatten. Der krönende Abschluss des Wochenendes war, dass ein paar Leute Sonntag morgen versuchten, den Bus, der uns wieder nach Bogotá bringen sollte, dazuzubewegen, uns von unserer Unterkunft (die wirklich toll war) abzuholen. Dies funktionierte nicht und obwohl ich ziemlich bald aufgebrochen war, um den Bus noch zu erwischen, verpasste ich ihn um 5 Minuten. Spätestens aber mit der Ankunft in Bogotá, begann ich aber schon über dieses Wochenende zu lachen und mich darüber zu amüsieren, wie kleinlich und penibel ich manchmal sein kann. Typisch deutsch, wie meine Mitsänger mich zu veralbern wussten. Die Pünktlichkeitsdebatte haben wir jedoch ausgiebig auf der 3-stündigen Busfahrt geführt und ich gab nicht nach. Wären wir pünktlich gewesen, hätten wir keine Probleme gehabt. Gegen dieses Argument kam niemand an :-).
viktoria.kempf - 10. Dez, 21:45
Heute geht meine erste Ferienwoche zu Ende. Ich habe festgestellt, dass ich definitiv nicht fürs Nichtstun geschaffen bin. Schon nach nur einem Tag im Haus war mir langweilig und voller Ungeduld habe ich das Buch ausgepackt, was von meinen Eltern eigentlich als Weihnachtsgeschenk gedacht war, um zu lesen und nicht nur fernzusehen und im Internet abzuhängen. Ansonsten war ich noch ausgiebig Salsa tanzen, wobei mir wieder einmal bewusst wurde, ich gefragt ich doch in Kolumbien bin, was hauptsächlich, wie schon in anderen Beiträgen erwähnt, nur an meinen Augen und den "blonden" Haaren liegt. Jedenfalls hat es mir nicht an Tanzpartnern gemangelt und auch meine zu Beginn spärlichen Salsa-Tanzkünste haben sich nicht nachteilig ausgewirkt.
Als ich dann um 4 Uhr morgens nach Hause kam und den Nachtwächter mit Guten Abend (Buenas noches) begrüßt habe, meinte er nur scherzhaft Buenos Dias Senorita, was so viel heißt wie "Guten Morgen mein Fräulein". Am Mittwoch war Probentag vom Chor angesagt und Kartoffelsalat essen bei Frau Walschburger, die mich zusätzlich noch mit Weihnachtsplätzchen versorgt hat, wozu ich natürlich auch nicht nein sagen konnte. Donnerstag war Händel-Konzert mit dem Chor angesagt und Geschenke austauschen mit Juan, der auch Deutsch spricht, was manchmal einfach super ist, wenn ich mir auf Spanisch nicht mehr zu helfen weiß. Heute war ich bei Natalia zum Frühstück eingeladen und zum Nachtisch essen in einer der besten Pastelerias Bogotás. Mit dem Argument, wir befänden uns in ihrem Land, nahm mir Natalia die Rechnung aus der Hand, um mich mal wieder einzuladen. Auf meinen Protest hin, lachte sie nur. Ich warte mal ab, schließlich will Natalia nächstes Jahr in Europa studieren und dann befinden wir uns in "meinem" Land, dann werde ich bezahlen, habe ich ihr schonmal angekündigt. Heute abend werden wir ausgehen und das Ende des Semesters feiern, mal sehen, wer alles mitkommt. Meistens sagen nämlich alle, "jaja ich komme" und hinterher kommen nur wenige...
viktoria.kempf - 10. Dez, 21:06
Hallo ihr Lieben in Deutschland, ich kann es gar nicht glauben, dass ich nun schon 4 Monate in Bogotá bin. Erstmal die ganzen guten Neuigkeiten:
Es sind nur noch 2 Prüfungen, die ich hinter mich bringen muss. Das Ergebnis ist eigentlich egal, weil ich durch Hausarbeiten und Referate nicht mehr durchfallen kann. Ich lerne natürlich trotzdem ganz fleißig, wenn ich nicht gerade an meinem Blog schreibe. Am Wochenende geht es mit der Kantorei Lux Aeterna nach Villa de Leyva, zu einem Lichterfestival. Außerdem geben wir ein weiteres Händel-Konzert, was einfach nur super viel Spaß macht. Mein Praktikum im Januar ist auch geplant und eigentlich sicher (mit der kolumbianischen Spontaneität ist das manchmal so eine Sache) und mit meiner Gastmutter Stella läuft es auch richtig gut. Gestern haben wir erstmal ausgiebig gequatscht und wieder viel zu viel gegessen.
Mein Adventskalender von meiner Mama ist einfach der beste ganz ohne Schokolade (jeden Tag ein kleiner Spruch zum Nachdenken) und in ungefähr einer Woche starte ich mit Julia eine (hoffentlich) wunderschöne Reise nach Peru und Bolivien.
Heute ist Adventstee in der deutschen katholischen Gemeinde und ich wurde gebeten, Klavier zu spielen und Adventslieder zu singen, was für mich sozusagen mit ein Highlight der Woche darstellt, weil ich die deutschen Lieder über alles liebe.
Zusätzlich habe ich Sonntag auf dem deutschen Basar Marzipankartoffeln und Vollkornbrot gekauft (lecker!!!!!!!!!!!!!) und in der Tombola eine Digital-Kamera gewonnen. Wenn das kein Glück ist diese Woche...
kleiner Nachtrag noch: seit gestern ist unser Warmwasserdings kaputt, das heißt, entweder Wasser ewig lang auf dem Herd erhitzen oder kalt duschen. Eine Umfrage unter meinen Verwandten und Freunden würde sicherlich ergeben, dass ich unter keinen Umständen kalt duschen würde. Nun, in Kolumbien ist alles anders und ich auch. Also habe ich heute morgen die Zähne zusammengebissen, laut geschrien und kalt geduscht ;-). Meine armen Nachbarn haben sicher gedacht, dass sonst etwas bei uns passiert ist ;-). Soviel erstmal zur Lage in Bogotá, wie ihr lesen könnt, könnte es kaum besser sein.
viktoria.kempf - 1. Dez, 14:46
Außer Lernen habe ich in den letzten beiden Wochen nicht besonders viel unternommen in Bogotá. Außerdem war ich erkältet und dadurch etwas lahmgelegt. Dementsprechend gibt es nicht so viel zu erzählen, außer, dass es in Bogotá jeden Tag regnet und ich ohne Schirm natürlich öfters mal richtig nass werde, was unsere Sicherheitsmänner immer sehr erheitert.
Vor 2 Wochen war ich auch zum ersten Mal beim Friseur, was etwas schwierig war, weil der Friseur mich unaufhörlich zugequatscht hat, ich aber durch seinen Akzent nur die Hälfte verstanden habe. Letztendlich sehe ich nicht viel anders aus als vorher (zum Glück) und habe zumindest nicht allzuviel dafür bezahlen müssen. Besonders liebevoll ist dieser Besuch allerdings nicht vonstatten gegangen (kaltes Wasser, ...usw.)
Ich bin froh, dass sich das Semester seinem Ende zuneigt, nach 4 Prüfungen an 3 Tagen letzte Woche, bin ich doch gestresst und lustlos, was die beiden letzten Prüfungen angeht. Zum Glück steht anschließend meine Reise nach Peru und Bolivien an, auf die ich mich schon sehr freue.
Ein Highlight in diesen beiden Wochen war unser Chorkonzert in Ciudad Bolivar, einem der ärmeren Viertel Bogotás, in einer Schule. Mit den Kindern dieser Schule werden wir ein Projekt machen, um sie für die klassische Musik zu begeistern.
Gestern haben wir Oscar, meinen Gastbruder, zum Flughafen gebracht, danach bin ich mit meinem Gastvater Enrique wieder Richtung Zentrum gefahren. Oscar hatte mir vorher noch erklärt, welchen Bus wir nehmen sollten. Enrique und ich stiegen jedoch in einen anderen ein, ich dachte mir, naja ich bin nicht aus Bogotá. Enrique weiß bestimmt, welcher der richtige ist. So war es jedoch nicht, was weniger schlimm war, denn nun kenne ich mit "Fontibon" ein weiteres Viertel von Bogotá, nach einer Taxifahrt und dem Überqueren einer 6-spurigen Straße und einer Stunde in Transmilenio kam ich dann irgendwann auch wieder zuhause an.
Zum Überqueren von Straßen benutzt man eigentlich eine Fußgängerbrücke, besonders, wenn es dunkel ist und viel Verkehr herrscht. Wir nicht!!! Gerade vor ein paar Tagen habe ich gelesen, dass man eher durch Verkehrsunfälle in Bogotá ums Leben kommt als durch Schießereien. Soweit ja durchaus beruhigend. Allerdings wird die Mehrheit der Verkehrsunfälle von Fußgängern verursacht, die einfach so die Straße überqueren. Soweit also die Neuigkeiten aus Bogotá und die Abenteuer mit meinem Gastvater :-)...
viktoria.kempf - 28. Nov, 22:29