Montag, 30. Mai 2011

Nicht alle Taxifahrer sind nett

Es gibt ja sehr viele nette Taxifahrer, die von selbst den schnellsten Weg nehmen, Komplimente über blaue Augen machen und sich nett mit einem unterhalten.
Aber es gibt auch noch eine andere Sorte. Vor einigen Wochen habe ich einen etwas "speziellen" Taxifahrer erwischt, glücklicherweise über Telefon bestellt und somit ein "sicheres" Taxi.
Die ganze Geschichte fing damit an, dass es regnete und sich deshalb das Warten auf das Taxi schon etwas in die Länge zog. Dann musste er im Conjunto der Freundin, die ich besucht habe, drehen. Da er aufgrund der Dunkelheit und des Regens nichts sah, haben wir ein parkendes Auto gerammt. Daraufhin kam gleich ein Sicherheitsmann, um den Taxifahrer zu "stellen". Anschließend kam der Besitzer/Eigentümer des Wagens, um den Schaden und den Personalausweis des Taxifahrers zu fotografieren, der sich darüber unglaublich entrüstete. Währenddessen lief die Taxiuhr natürlich munter weiter und ich freute mich natürlich gar nicht. Irgendwann fuhren wir dann endlich los und ich unterhielt mich etwas mit dem Taxifahrer, der verständlicherweise nicht besonders gesprächig war. Es war ein relativ junger Taxifahrer mit einer sehr lustigen Frisur (eine längere Haarsträhne im Nacken, so wie es manche kleinen Jungs in Deutschland manchmal haben). Mit fortschreitender Fahrt wurde der Taxifahrer immer übellauniger, da er mit seiner Chefin telefoniert hatte, die ihn ausschimpfte und ihm erzählte, dass er den Schaden selbst bezahlen müsse. Meine juristischen Kommentare waren für ihn in diesem Moment wahrscheinlich auch nur ein zusätzliches Ärgernis, so dass er versuchte mit mir einen längeren Weg zu nehmen, was ich nicht zuließ. Gott sei Dank habe ich einen guten Orientierungssinn, so dass diese Strategie also nicht funktioniert bei mir. Zuhause angekommen (irgendwann dann) wollte er mir unverschämterweise den Preis berechnen, den die Taxiuhr anzeigte, worauf ich selbstverständlich anfing, mit ihm zu diskutieren und mit einem weiteren Anruf bei seiner Chefin drohte. Letztendlich konnte ich mich durchsetzen und bezahlte den normalen Preis. Daran sieht man ganz gut, wie sehr ich mich verändert habe im Laufe dieses Jahres. Am Anfang war ich ja sprachlich nicht in der Lage mit den Leuten zu diskutieren, aber mittlerweile hat sich meine Diskussionsfreude auch auf Spanisch entwickelt :-).

H-Moll-Messe und Abschied nehmen

Mir bleibt noch eine Woche in Bogotá, das heißt, Koffer packen, sich verabschieden und die letzten Prüfungen hinter sich bringen. Letzte Woche war der Abschied von meiner Moot-Court-Klasse, der mit Kuchen, Luftballons und kolumbianischen Ohrringen gefeiert wurde. Außerdem mit vielen Umarmungen, Fotos und natürlich Abschiedsworten :-).
Heute haben wir Teile der H-Moll-Messe von Bach im Gottesdienst der deutschen Gemeinde gesungen. Da wir kurzfristig keinen Organisten als Begleitung auftreiben konnten, spielte unser Dirigent kurzerhand die Orgel und ich durfte/musste dirigieren. Eine ziemlich große Herausforderung, die mich einige Nächte Schlaf gekostet hat (nicht, weil ich nicht schlafen konnte, sondern, weil ich mich dem Partiturstudium gewidmet habe). Letztendlich hat es so einigermaßen geklappt und wir wurden sehr gelobt. Als Sänger/Dirigent/Musiker hat man natürlich eine andere Sichtweise und ärgert sich über diese und jene Stelle, die nicht geklappt hat. Aber schließlich ist es das wichtigste, dass es den Leuten gefallen hat.
Glücklicherweise war ich danach mit einem guten Freund Mittagessen und hatte keine Zeit, mir über schlechte Stellen im Nachhinein noch Sorgen zu machen.
Von Montag bis Mittwoch habe ich 4 Prüfungen, dann diverse Abschiedsveranstaltungen und am Sonntag geht es auf große Reise :-) nach Argentinien, Chile und Südperu.

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