Sonntag, 17. Juli 2011

Nasca, Paracas und Lima

Ich bin ueber die Linien von Nasca geflogen, zusammen mit 3 Neuseelaenderinnen und Thomas (einem Teddybaeren, der irgendwie ein Reiseutensil von Elizabeth war). Meine Flugfreundinnen waren alle so zwischen 60 und 70 und wir stellten fest, dass wir alle Vornamen englischer Queens hatten. Dies half aber nicht wirklich ueber die Aufregung hinweg. Spass gemacht hat es trotzdem. Nachher hatte ich einen leicht umgedrehten Magen, da das Flugzeug wirklich klein war und wir immer einmal links und einmal rechts um jede einzelne Nasca-Figur geflogen sind, was nach 30 Minuten dann auch genug war.
Von Nasca bin ich gleich weiter nach Paracas, um den Nationalpark und die Islas Ballestas (Galapagos fuer Arme ;-)...) zu besuchen, was beides wunderschoen war. Natuerlich hatte ich mit der ersten Touragentur kein Glueck und mir wurde viel zu viel berechnet. Daraufhin machte ich mich nochmal auf den Weg, um die Tour zu canceln, wobei ich mir waehrend des Hinwegs eine brillante juristische Argumentation ueberlegt hatte, weil es oft nicht moeglich ist, sein Geld zurueckzubekommen. Vor Ort war es jedoch kein Problem. Ich vermute, die Agentur wusste selbst, dass es unfair war und gegen "Treu und Glauben". Von den Islas Ballestas und dem Nationalpark war ich so begeistert, es war ein weiteres Highlight meiner Reise. Abschliessend ging es nach Lima. Auf der Busfahrt sah ich einen superschoenen Film und kam mit meinem Sitznachbarn Jose Luis ins Gespraech, der Ernaehrungsberater und Vater von zwei Soehnen ist. Stolz zeigte er mir Fotos, erklaerte mir das Verstaendnis von Ernaehrung in Peru und gab mir Tipps fuer Lima. Abschliessend half er mir noch einen Taxifahrer zu finden, verhandelte mit dem Taxifahrer und schenkte mir eine Avocado fuer mein Abendessen. Ausserdem gab er mir seine Karte, damit man in Kontakt bleiben kann. Eine meiner nettesten Reisebekanntschaften :-). In Lima angekommen erfuhr ich, dass das Hostel, das mein Suedamerika-Reisefuehrer empfohlen hatte, aufgrund von Motel-Bordell-Aktivitaeten geschlossen wurde, so verliess ich mich auf meinen netten Taxifahrer und landete direkt neben dem Palacio de Justicia in einem ganz netten und sicheren Hotel, wo ich zudem den Preis verhandeln konnte. Leider war das Viertel nicht so gut... Nun ist aber auch meine Zeit in Lima um. Natuerlich war ich im Zentrum unterwegs, im Hafen und in Barranco und Miraflores. Schade, dass ich nicht mehr Zeit habe, Lima ist eine superinteressante Stadt und ich werde definitiv zurueckkehren. Nun liegen nur noch 2 Tage Bogotá vor mir und es geht zurueck nach Hause... :-))))

Dienstag, 12. Juli 2011

Chile und Peru

Nachdem wir nur ungefaehr anderthalb Tage in Santiago de Chile waren, sind wir schon weiter nach La Serena gefahren. Santiago war zwar ganz schoen, hat uns aber nicht so begeistert, also ging´s relativ schnell weiter. In La Serena wollten wir eigentlich eine Tour zur Isla Damás machen, die fiel aber jeden Tag aus wegen zu stuermischer See (ist ja auch Winter in Chile), so dass wir ersatzweise das Valle de Elqui angeschaut haben und das Valle del Encanto. Beides wunderschoene Touren, die sich sehr gelohnt haben. Nach einem Stadtschlendertag in La Serena ging es dann auch schon weiter nach San Pedro de Atacama, in die Wueste. Nach einer weitern unglaublich langen Busfahrt, landeten wir in San Pedro und wurden von unserem Hostelpapa Mario abgeholt, wobei das Auto erstmal nicht ansprang und ich schon dachte, was das wohl werden wuerde. Letztendlich klappte aber doch noch alles. Nach einer Tour in das Valle de la luna, zu den Geysiren (bei -18 Grad) und einer Salzwuestentour, hiess es, wieder Abschied nehmen, Rucksaecke packen und nach Antofagasta fahren. Eine Sternentour konnten wir aufgrund des bewoelkten Wetters nicht machen. Unser Tourguide Sebastian machte uns allerdings darauf aufmerksam, dass man die Wolken durchaus geniessen muesste, da es nur ca. 60 Tage mit Wolken in San Pedro gaebe und die Trockenheit dann nicht so schlimm sei. Nachdem wir also noch ein paar Empanadas gekauft hatten, fuhren wir nach Antofagasta, einer Stadt in Nordchile, die nicht besonders turistisch ist, aber ganz nett fuer 1-2 Tage. In Antofagasta haben Johannes und ich schweren Herzens verabschiedet, nach insgesamt 4 Wochen Reise. Fuer mich ging es weiter nach Arica, fuer Johannes nach Deutschland.
In Arica angekommen, lief ich etwas planlos umher, da das Hostel nicht in der Karte meines Reisefuehrers eingezeichnet war (sehr intelligent vom Autor). Dabei traf ich auf eine Lehrerin namens Teresa, die mich kurzerhand zum Hostel fuhr und mit der ich mich fuer den naechsten Tag verabredete. Den Rest des Tages lief ich etwas durch Arica und ruhte mich aus.
Am folgenden Tag durfte ich Teresa mit in die Schule begleiten, wurde von ihr zum Mittagessen eingeladen und lernte ihre Familie kennen. Ausserdem kochten wir gemeinsam und machten eine Arica-Tour, bei der ich die schoenen Straende und ein Kunsthandwerkerdorf kennenlernte. Am Ende des Tages wurde ich kurzerhand adoptiert, so dass ich nun 4 Familien habe. Meine Eltern in Niederbieber, meine Adoptiv-Eltern in Muenster, meine kolumbianische und nun noch eine chilenische Familie habe :-). Somit wurde aus der anfangs unbedeutenden Stadt Arica so etwas wie eine Heimat fuer mich.
Von Arica ging es weiter nach Arequipa, wo ich noch die naechsten beiden Stunden bin. Der Grenzuebergang war etwas abenteuerlich, hatte ich doch nicht den einfachen Busweg gewaehlt, sondern den individuellen Trip, waere sonst ja zu langweilig und doppelt so teuer gewesen ;-). Nach zahlreichen Kontrollen, wusste ich mal wieder, warum es so schoen ist, in Europa zu wohnen und zu reisen. Ausserdem hatte ich das Glueck, dass sich neben mir ein Peruaner mit seinem Hund niederliess. Der Gipfel war, dass es ein peruanischer Hund ohne Fell war, so dass ich die 7 Stunden Fahrt natuerlich kein Auge zu bekam und meine "Hundeliebe" nur wieder bestaetigt wurde.
In Arequipa angekommen wurde jedoch alles wieder gut und ich mit einer der schoensten Staedte Perus belohnt.
Der weitere Plan meiner Reise ist nun: Nasca (Flug ueber die sogenannten Linien von Nasca), Pisco und Lima...

Sonntag, 26. Juni 2011

Argentinien und Chile

Nach Cordoba und Mendoza (Argentinien) sind wir nun in Chile, Vina del Mar angekommen nachdem wir die Anden im Bus überquert haben. Natürlich haben wir in Mendoza eine Weinverkostung gemacht und einen Ausflug in die Anden, um im Schnee zu spielen und coole Fotos zu machen. Aufgrund des Schnees hatte ich dann auch gleich Weihnachtsgefühle (dauert ja auch nur noch ein halbes Jahr ungefähr).
Nach einer weiteren langen Busfahrt, kamen wir dann in Vina del Mar an, wo wir eine Freundin von mir besuchen, die nun ein Jahr in Chile studiert hat. An der Grenze mussten wir uns jedoch erst einer ausführlichen und sehr unfreundlichen Gepäckkontrolle unterziehen, worauf ich mich schon fühlte wie eine Schwerverbrecherin. Gott sei Dank hielt der Spürhund nur die Tasche meines Nebenmannes für interessant und nicht meine. Darin fand sich auch ein halbes Salami-Brötchen (ohne Verpackung), was natürlich gleich konfisziert wurde. Ich musste erstmal lachen, was mir aber schnell verging, da der Grenzbeamte sehr streng schaute. Glücklicherweise gab es dann aber keine weiteren verdächtigen Gegenstände, so dass es weitergehen konnte.
Mit dem Bus die Anden zu durchfahren ist wirklich toll, die Berge sind so beeindruckend und ehrfurchtseinflößend (wie Johannes es ausdrückte).
In Vina del Mar angekommen, erwartete uns Tina schon mit einem riesigen Lächeln auf dem Gesicht. Anschließend gingen wir noch chilenisch essen und in den Irish Pub, wo ich aufgrund der Kälte einen Tee bestellte (dem Alkohol bin ich ja nicht besonders zugeneigt). Bei der zweiten Teebestellung nahm der Kellner mich nicht ernst, so dass wir den zweiten Tee ein zweites Mal bestellen mussten. Währenddessen erzählten wir uns von verschiedenen Reisen, packte Anekdoten aus und spazierten irgendwann gegen Mitternacht nach Hause.
Heute spazierten wir durch Vina, aßen unglaublich leckere Empanadas, chillten am Strand und werden gleich noch Empanadas machen lernen mit dem netten Besitzer, bei dem wir heute mittag schon waren. In den nächsten Tagen stehen dann noch Valparaiso, Santiago de Chile und weitere Orte in Nordchile auf dem Programm...

Sonntag, 19. Juni 2011

Argentinien-Uruguay-Paraguay-Brasilien

Das sind die ersten Stationen meiner Reise. Alles fing an am 6. Juni in Buenos Aires. Nachdem ich etwas nervoes beim Check-In war, weil ich natuerlich etwas zu spaet mich von Juan verabschiedet hatte, wurde an Bord des Flugzeugs noch alles gut mit einem einigermassen leckeren Abendessen und einem schoenen Film.
Angekommen in Buenos Aires, habe ich Johannes gleich gefunden (also war auch meine 2. Sorge geloest) und wir machten uns auf den Weg ins Hostel. Nach einem Tag Buenos Aires fuhren wir weiter nach Colonia und Montevideo, was superschoene und gemuetliche Staedte sind. Und siehe da, ich war im Stadion beim Laenderspiel, Niederlande gegen Uruguay und konnte den Sieg von Uruguay live mitfeiern. Anschliessend ging es nochmal fuer knapp 4 Tage nach Buenos Aires, eine Stadt, die mich unglaublich begeistert hat und in die ich unbedingt zurueckkehren muss. Es wird immer gesagt, dass Buenos Aires sehr europaeisch ist, was auch stimmt, hinzu kommt jedoch dieses suedamerikanisch-laessige und natuerlich die Argentinier, die sehr grosse Stuecke auf sich halten.
Von Buenos Aires ging es dann weiter nach Iguazu (20 Stunden Busfahrt). Zum Glueck konnte ich sehr gut im Bus schlafen und so kam ich relativ entspannt in Iguazu an. Johannes, meinem Reisegefaehrten geht es da etwas schlechter, da er durch seine Groesse natuerlich Nachteile bei den Sitzen im Bus hat. Die Wasserfaelle von Iguazu sind wunderschoen, besonders bei Vollmond, was zufaellig, als wir da waren der Fall war. Wir haben natuerlich gleich die Mondschein-Tour gebucht und uns die Wasserfaelle nochmal bei Tag sowohl von Argentinien aus als auch von Brasilien aus angeschaut. Iguazu war einfach traumhaft, wir hatten ein suesses Hostel und die 4 Tage waren wirklich wie im Paradies. Wir haben jede Menge Nasenbaeren, mehrere Affen, hunderte Schmetterlinge, Voegel und Insekten gesehen und hatten einfach auch schoenes und angenehmes Wetter.
Nun sind wir in Cordoba angekommen, die zweitgroesste Stadt Argentiniens, in der es einige schoene Kirchen gibt und in der wir Freunde von Johannes besuchen und noch ein paar Tage haben, bevor es ueber Mendza weiter nach Chile geht. Bis dahin gruesse ich alle ganz lieb aus Argentinien...

1. Abschied aus Bogota

Nach einer unglaublich anstrengenden Pruefungswoche und einer ausgiebigen Abschiedsfeier, hiess es nun schon zum ersten Mal fuer mich Abschied nehmen von Kolumbien. Mein Flug ging am 5. Juni direkt nach Buenos Aires, das Ausgangspunkt fuer meine Suedamerika-Reise Nr. 2 ist.
In der letzten Woche musste ich mich natuerlich noch mit moeglichst vielen Freunden auf einen Kaffee treffen und nebenbei ein bisschen lernen fuer die letzten Pruefungen. Dabei kam der Schlaf ein bisschen zu kurz.
Nebenbei gab es auch noch ein paar Abschlusspraesentationen mit den verschiedenen Choeren, in denen ich waehrend meiner Kolumbien-Zeit war, so dass ich im Flugzeug erstmal durchatmen konnte.
Natuerlich wurde ich in beiden Gemeinden verabschiedet und auch in er Uni, was natuerlich irgendwie traurig war, weil es natuerlich oft ein Abschied fuer laenger ist. Kolumbien und Deutschland sind nun mal keine Nachbarlaender.
Bei der Abschiedsfeier war die Stimmung eigentlich ganz gut, auch wenn es zum Ende hin natuerlich etwas bedrueckter wurde. Aber wenn man Salsa tanzt und zusammen einen schoenen Abend hat, dann kann man eigentlich auch nur gut drauf sein. Die lateinamerikanische Musik laesst in dieser Hinsicht keine Traurigkeit zu.
Natuerlich war das Kofferpacken wieder ein halbes Drama und auch die Notwendigkeit einen Backpacker-Rucksack zu kaufen hatte ich mir irgendwie fuer die letzte Woche aufgehoben. Schoen nach dem Motto, alles auf die letzte Minute. Letztendlich habe ich es aber noch geschafft (freitags, also 2 Tage vor Abflug) und daraus einen schoenen Maedels-Nachmittag mit 2 Freundinnen gemacht.
Am Flughafen selbst wurde ich von Juan, einem guten Freund, der auch deutsch sprechen kann, verabschiedet und machte mich voller Vorfreude auf nach Buenos Aires. Beim naechsten Abschied aus Kolumbien werde ich definitiv trauriger sein...

Montag, 30. Mai 2011

Nicht alle Taxifahrer sind nett

Es gibt ja sehr viele nette Taxifahrer, die von selbst den schnellsten Weg nehmen, Komplimente über blaue Augen machen und sich nett mit einem unterhalten.
Aber es gibt auch noch eine andere Sorte. Vor einigen Wochen habe ich einen etwas "speziellen" Taxifahrer erwischt, glücklicherweise über Telefon bestellt und somit ein "sicheres" Taxi.
Die ganze Geschichte fing damit an, dass es regnete und sich deshalb das Warten auf das Taxi schon etwas in die Länge zog. Dann musste er im Conjunto der Freundin, die ich besucht habe, drehen. Da er aufgrund der Dunkelheit und des Regens nichts sah, haben wir ein parkendes Auto gerammt. Daraufhin kam gleich ein Sicherheitsmann, um den Taxifahrer zu "stellen". Anschließend kam der Besitzer/Eigentümer des Wagens, um den Schaden und den Personalausweis des Taxifahrers zu fotografieren, der sich darüber unglaublich entrüstete. Währenddessen lief die Taxiuhr natürlich munter weiter und ich freute mich natürlich gar nicht. Irgendwann fuhren wir dann endlich los und ich unterhielt mich etwas mit dem Taxifahrer, der verständlicherweise nicht besonders gesprächig war. Es war ein relativ junger Taxifahrer mit einer sehr lustigen Frisur (eine längere Haarsträhne im Nacken, so wie es manche kleinen Jungs in Deutschland manchmal haben). Mit fortschreitender Fahrt wurde der Taxifahrer immer übellauniger, da er mit seiner Chefin telefoniert hatte, die ihn ausschimpfte und ihm erzählte, dass er den Schaden selbst bezahlen müsse. Meine juristischen Kommentare waren für ihn in diesem Moment wahrscheinlich auch nur ein zusätzliches Ärgernis, so dass er versuchte mit mir einen längeren Weg zu nehmen, was ich nicht zuließ. Gott sei Dank habe ich einen guten Orientierungssinn, so dass diese Strategie also nicht funktioniert bei mir. Zuhause angekommen (irgendwann dann) wollte er mir unverschämterweise den Preis berechnen, den die Taxiuhr anzeigte, worauf ich selbstverständlich anfing, mit ihm zu diskutieren und mit einem weiteren Anruf bei seiner Chefin drohte. Letztendlich konnte ich mich durchsetzen und bezahlte den normalen Preis. Daran sieht man ganz gut, wie sehr ich mich verändert habe im Laufe dieses Jahres. Am Anfang war ich ja sprachlich nicht in der Lage mit den Leuten zu diskutieren, aber mittlerweile hat sich meine Diskussionsfreude auch auf Spanisch entwickelt :-).

H-Moll-Messe und Abschied nehmen

Mir bleibt noch eine Woche in Bogotá, das heißt, Koffer packen, sich verabschieden und die letzten Prüfungen hinter sich bringen. Letzte Woche war der Abschied von meiner Moot-Court-Klasse, der mit Kuchen, Luftballons und kolumbianischen Ohrringen gefeiert wurde. Außerdem mit vielen Umarmungen, Fotos und natürlich Abschiedsworten :-).
Heute haben wir Teile der H-Moll-Messe von Bach im Gottesdienst der deutschen Gemeinde gesungen. Da wir kurzfristig keinen Organisten als Begleitung auftreiben konnten, spielte unser Dirigent kurzerhand die Orgel und ich durfte/musste dirigieren. Eine ziemlich große Herausforderung, die mich einige Nächte Schlaf gekostet hat (nicht, weil ich nicht schlafen konnte, sondern, weil ich mich dem Partiturstudium gewidmet habe). Letztendlich hat es so einigermaßen geklappt und wir wurden sehr gelobt. Als Sänger/Dirigent/Musiker hat man natürlich eine andere Sichtweise und ärgert sich über diese und jene Stelle, die nicht geklappt hat. Aber schließlich ist es das wichtigste, dass es den Leuten gefallen hat.
Glücklicherweise war ich danach mit einem guten Freund Mittagessen und hatte keine Zeit, mir über schlechte Stellen im Nachhinein noch Sorgen zu machen.
Von Montag bis Mittwoch habe ich 4 Prüfungen, dann diverse Abschiedsveranstaltungen und am Sonntag geht es auf große Reise :-) nach Argentinien, Chile und Südperu.

Samstag, 21. Mai 2011

Immer wieder das Problem mit den Zahlen und Namen

In Kolumbien gibt es nicht nur die Adresse, die man sich merken muss, sondern auch die Nummer des Appartments, das Haus bzw. die Ebene und den kompletten Familiennamen. Am Eingang fast jeden Miethauses, der ja bewacht wird, muss man also all diese Angaben machen und sich zusätzlich ausweisen usw.
Letzte Woche wollte ich also meine Freundin Natalia besuchen. Leider wurde dies durch meine Unwissenheit und die beiden Wachmänner etwas erschwert. Ich kam also am Eingang an und wurde Appartment-Nummer, Haus, Familiennamen der Mutter und Stockwerk abgefragt. Appartment-Nummer wusste ich nicht, also versuchte ich zu beschreiben, welches Appartment es ist, wenn man aus dem Aufzug aussteigt. Das Haus wusste ich, Stockwerk habe ich grob geschätzt und den Familiennamen der Mutter wusste ich nicht. Also fing das "Drama" an. Ich versuchte meine Freundin zu beschreiben und auch die Mutter und mich zu erinnern, wie den nun der Name war. Nach längerem Suchen im Verzeichnis und zahlreichen Erklärungen meinerseits, dass dies in Deutschland alles ganz anders sei, fand der eine Wachmann schließlich die Nummer des Appartments und auch das Stockwerk. Ich hatte natürlich mehrfach versucht, meine Freundin anzurufen, die aber leider nicht ans Handy ging. Nun musste ich mich noch ausweisen und erklären, warum ich drei Vornamen habe und nur einen Nachnamen. Nach einer gefühlten Ewigkeit durfte ich dann meine Freundin besuchen, die sich natürlich auch über diese weitere kolumbianische Anekdote freute.
Nicht viel besser erging es mir einen Tag später, als ich einen Freund besuchen wollte, mich aber weder an seinen kompletten Namen erinnerte, noch an den seines Freundes, auf den der Mietvertrag läuft, noch an die Nummer des Apartments. Letztendlich waren meine Charakterisierungsversuche jedoch erfolgreich und ich durfte auch dort eintreten.
Wie man sieht, ist es auch nach fast 10 Monaten hier in Kolumbien noch ein bisschen schwierig mit manchen Dingen ;-)...

Saft und Wasser

Es gibt nur ganz wenige Kolumbianer, die Wasser trinken, das stelle ich immer und immer wieder fest.
Meine Gastmutter trinkt nie Wasser, sondern meistens die leckeren Säfte, die hier aus allen nur möglichen Früchten hergestellt werden.
Mit meinen Freunden aus der Universität habe ich das schon mehrfach diskutiert, weil dort viele Cola trinken und ich immer einwende, dass das total ungesund sei. Die lustigste Antwort darauf war, dass Wasser viel ungesünder sei, weil es ja keine Vitamine und nichts hätte, sondern einfach nur Wasser sei. Also dass Fruchtsäfte von tollen kolumbianischen Fruchtsäften gesund sind, das leuchtet mir ja ein, aber dass Cola gesünder sein soll, da habe ich vehement widersprochen. Ein anderes Argument war, dass Wasser den Durst nicht löschen würde, was natürlich nicht stimmt, da Wasser den Durst am besten löscht. Letztendlich konnte ich aber niemanden übereugen und wir einigten uns darauf, dass die Säfte in Kolumbien auf jeden Fall sehr lecker und auch gesund sind.

Dienstag, 10. Mai 2011

Anekdote des Tages

Heute morgen bin ich wie immer zur Uni gefahren, ausnahmsweise habe ich einen Sitzplatz ergattern können, so dass ich schon das erste Mal gutgelaunt und zufrieden war.
Angekommen im Zentrum wollte ich zuerst in der Fakultät vorbeischauen und danach eine Hausaufgabe machen. Wie das aber so ist, ist die Motivation am Montagmorgen nicht besonders groß, sondern eher darauf angelegt, mit verschiedenen Freunden Kaffee zu trinken oder sich anderweitig die Zeit zu vertreiben.
Ich stieß also zufällig auf Kommilitonen, die im Juni nach Den Haag zum Internationalen Strafgerichtshof zu einem Moot Court fahren und die Gelegenheit zum Reisen nutzen werden.
Wir sprachen also ein bisschen über dies und das und da fragte Andrés mich, ob ich schon einmal am Nordpol gewesen wäre, das wäre ja nicht so weit von Deutschland weg. Ich schaute in nur entgeistert an und brach dann gemeinsam mit Natalia in schallendes Gelächter aus, denn so nah ist der Nordpol ja auch nicht an Deutschland. Andrés meinte nur, er sei wohl näher an Deutschland als an Kolumbien, was mich nur noch mehr amüsierte...

Montag, 9. Mai 2011

Chorfestival, Stress und Muttertag

Ich bin so froh, dass die letzte Woche vorbei ist. Es war mit Abstand die stressigste Woche, die ich in Bogotá erlebt habe. Alles fing mit zwei Präsentationen an, eine Montag über das Bundesverfassungsgericht und das Grundgesetz, die andere am Dienstag über Immanuel Kant und die Aufklärung in Deutschland. Danach hätte ich eigentlich Audiencia gehabt, d.h. ich hätte in einem Moot Court (fiktive Gerichtsverhandlung) die Verteidigungsrede halten müssen, wir kamen aber nicht an die Reihe, vorbereitet mussten wir natürlich trotzdem sein und gezittert, dass ich doch noch drankomme, habe ich auch bis zur letzten Minute. Anschließend hatte ich Prüfung im Kurs Vertiefung Menschenrechte und anschließend drei Stunden Unichorprobe. Zum Glück haben wir dort ein bisschen früher Schluss gemacht und ich bin zur folgenden Chorprobe nicht ganz zu spät gekommen. Danach war ich aber ziemlich geschafft. Mittwoch hieß es um 5 Uhr aufstehen (1. Vorlesung um 7 Uhr), nur um festzustellen, dass wenn ich superpünktlich bin, der Professor eine halbe Stunde später kommt. Am Nachmittag wieder Unichorprobe und anschließend noch eine andere Probe. Am Donnerstag hatte ich Spanisch-Kurs und Praktikum, wieder Chorprobe und Konzert. Freitag wieder Vorlesung um 7, Chorprobe und Konzert. Glücklicherweise haben sich die vielen Proben gelohnt und es hat sehr gut geklappt im Konzert. Meine Gastmutter war im Konzert, sowie viele Freunde, die alle begeistert waren (wobei da auch der Verwandten-Freundes-Faktor eine große Rolle gespielt hat).
Muttertag in Kolumbien ist so ähnlich wie in Deutschland, man kauft ein hübsches Geschenk, isst zusammen zu Mittag, geht in die Kirche und verbringt einen schönen Tag zusammen.
Besonders lustig war das Skypen am frühen Morgen mit meiner Mama und dem Rest der Familie. Alle am Kuchen essen und Kaffee trinken, während ich noch im Bett lag und neidisch auf den Kuchen war. Später habe ich jedoch in der deutschen Gemeinde Kuchen bekommen und nachmittags nochmal von meiner Gastmutter Stella :-))). Für Kuchen bin ich ja immer zu haben. Nun lege ich mich schnell ins Bett, um in die neue Woche mit viel Energie zu starten.

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